Startseite | Impressum + Haftungsausschluss | Datenschutz | Kontakt | Gästebuch

PB-Neujahrskonzert 2018

Pressebericht Neujahrskonzert 2018


Freitag, 5. Januar 2018, 19:30 Uhr

Klaviermusik erzählt Filme neu

Pianistin Elena Gurevich gibt ein beeindruckendes Neujahrskonzert im Rolf-Nolting-Haus.

Von Hans Karweik


Vorsfelde.
Die Bilder oder die Finger, ihre Finger? Sie fliegen wie Rymski Korsakows „Hummelflug“ rasend schnell über die Tasten des Klaviers. Die Finger beider Hände. Sie scheinen sich zu überschlagen in „ Hedwig‘s Theme“ von John Williams aus dem Film Harry Potter (2001). Um ganz zurückhaltend, geradezu abwartend über den Tasten innezuhalten, sich aus dem Schweben zu lösen, um im Sturzflug oder sanft auftreffend die Tasten zum Klingen zu bringen.

So sieht es aus, wenn Elena Gurevichim im Rolf-Nolting-Haus spielt; so sah es aus, als sie das Neujahrskonzert im Januar 2017 im Theater gab. Damals für den Theaterring, diesmal für den Kulturverein Zugabe in Vorsfelde. Und die Bilder? Sie erinnern, projiziert auf eine Leinwand, an wichtige Szenen aus Filmen, deren Musik die Pianistin interpretiert. Zudem zeigen sie, wie die zumeist aus vorcineastischen Epochen stammenden, klassischen Komponisten porträtiert wurden.

So stellt die in Kaliningrad (Königsberg) geborene, in München wohnende Pianistin die Entstehungsepochen der Kompositionen plastisch gegenüber und verbindet sie in kurzen, humorvollen Erläuterungen, vor allem aber in ihrem Klavierspiel. Das ist mehr als die optische Wirkung ihrer Fingerfertigkeit: akustisch ein Hochgenuss. Elena Gurevich spielt technisch virtuos, brilliert mit ihrem Können, so unterschiedliche kompositorische Anliegen zu interpretieren und drückt deren gefühlvolles, sinnliches Verständnis aus.

Sie erzählt musikalisch die Filmeneut. Im Kino spielt die Musik eine sehr, sehr große Rolle für die Dramatik, die Romantik, die Charaktere, aber sie darf nicht zu sehr im Vordergrund stehen.

„Die Filmmusik spielt die zweite Geige“, konstatiert am Freitagabend Elena Gurevich. Sie stellt sie auf den ersten Platz und zeigt zugleich, wie oft Akkordfolgen, Rhythmen und Melodien mit klassischenWerken korrespondieren.

So rasch, so treibend dynamisch wie von Klaus Badelt geschrieben, um den „Fluch der Karibik“ (2003) emotional erlebbar zu machen und von Frédéric Chopin 1834 in der „Polonaise cis-Moll, op. 66, mehr als 100 Jahre zuvor. Die Pianistin muss dafür mit ihrer rechten Hand fast durchgehend Sechzehntelnoten durchhalten und mit der Linken Achtel-Triolen. Ebenso rasender Beifall.

Immer wieder.

PB-Neujahrskonzert 2018 [2.245 KB]

Zugriffe heute: 1 - gesamt: 487.

  Rolf-Nolting-Haus
Am Drömlingstadion 10
38448 Wolfsburg-Vorsfelde